Samstag, 3. Juni 2017
Freitag, den 02.06.2017
Heute Abend in Mariestad angekommen. Der Hafenmeister ist zwar schon nach Hause gegangen. Aber über eine Telefonnummer können wir Ihn noch erreichen und den Code für die Toiletten usw. bekommen. Heute haben wir auch wieder WLan-Anschluss und können die vorher auf Word gespeicherten Tagesberichte und Bilder hier in den Blog eintragen.

Die Schlossbesichtigung des Schlosses Läckö war für 11:00Uhr vorgesehen und ergab einige interessante Details. Die Ursprünge reichten bis ins 13. Jahrhundert und datierten in die Zeit zurück, als die Bischöfe eine Residenz benötigten. Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss als Belohnung für die erfolgreiche Teilnahme am 30-jährigen Krieg einem Gefolgsmann des schwedischen Königs geschenkt.

Es blieb viele Jahre im Besitz dieser Familie, aber als der schwedische König klamm war, hat er den Eigentümer enteignet. Heute gehört das Schloss dem schwedischen Staat.
Weil in dem Hafen von Läckö weder Duschen noch Strom vorhanden waren, haben wir dann gegen 12:30 Uhr die Leinen gelöst und sind nach Mariestad gesegelt.
In diesem Zusammenhang hat sich uns dann doch die Frage nach dem Lebensstandard gestellt: wenn wir schon auf einem Boot unterwegs sind, das nicht zu den größten zählt, das keine Dusch an Bord hat, bei dem das vorhandene Waschbecken unter Deck etwas versteckt ist, der Kocher nur eine Platte hat (aber eine Gas- und eine Spiritusplatte) und die Stehehöhe immerhin 1,75 m beträgt, dann möchte man doch gewisse Annehmlichkeiten genießen. Wir sind bereit, mit diesem Standard zu segeln, wollen aber dann doch nicht auf die Dusche usw. verzichten. Deshalb sind wir auch froh, die Überlegung an einer Schäre zu übernachten, bisher fallen gelassen zu haben.
In Mariestad wollen wir ein paar Tage bleiben, denn z.B. die Wäsche will mal wieder gewaschen werden. Außerdem ist es jetzt bis Sjötorp, dem Startpunkt für den Götakanal, nur noch eine Tagesetappe.

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Donnerstag, den 01.06.2017
Nach 23 sm gut in Läckö angekommen. Allerdings eine spannende Fahrt durch ein betonntes Fahrwasser im nördlichen Teil der Insel Kallandsö. Es war eine Fahrt durch ein Schärengebiet. Die Passagen teilweise noch enger als die bekannte Einfahrt in die Dyvig-Bucht. Zum Glück kamen uns nur zwei Schweden entgegen, denn hier hätten sich zwei Boote nicht begegnen dürfen.

Die Landschaft traumhaft schön und das auch noch bei herrlichen Sonnenschein und leichtem Wind. Aber mal wieder war die Seekarte bzw. das hafenhandbuch nicht förderlich

In der Seekarte war als Hafen der von Läckö ausgewiesen. Wir finden allerdings einen Hafen vor, bei dem mal wieder die Sanitären Anlagen nicht den Begriff erfüllen. Ein von mir angesprochener Bediensteter lachte nur und meinte, das wäre das Problem des Hafens. Strom ist ebenfalls nicht vorhanden. Zum Glück sind die Bordbatterien voll. Der Liegeplatz zu Füssen des Schlosses ist dafür wunderbar. Heute Abend gibt es Haxe mit Sauerkraut und Nudeln. Und zu trinken einen Dornfelder Rotwein. Und das serviert auf einer Schäre mit Blick auf Hafen und Schloss. Traumhaft.

Der andere Hafen, Spike, ist nicht mit dem Hafensymbol versehen, war aber vom Boot aus eine riesige Anlage; gleichzeitig im Hafenhandbuch beschrieben. Was soll man davon halten? Ich kann nur wiederholen: die Seekarten und die Hafenhandbücher vom Delius Clasing-Verlag kann man in die Tonne schmeißen!
Während des Abendessens kommt ein Schwede vorbei, der ehemals bei SAAB in Trollhätten gearbeitet hat. Er war wiederholt auch in Deutschland in Rüsselsheim bei Opel und so haben wir uns auf Englisch und Deutsch unterhalten. Bei einem angebotenen Glas Rotwein wurde er dann gesprächig. Er erzählte, dass die Produktion bei SAAB zu teuer geworden war. Jetzt hat ein chinesischer Investor die Firma aufgekauft und wird ab kommendem Jahr unter dem Namen „News“ neue Autos anbieten. Man kann gespannt sein. Der Investor wird aber vor allem in China die Patente nutzen.

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Mittwoch, den 31.05.2017
Wir sind auf dem Weg nach Läckö. Der Wind ist eingeschlafen, die See hat nur noch eine geringe Wellenhöhe, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, ca. 7,5 sm bis zur nächsten Tonne – also ca. 1,5 Stunden Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. – eine gute Gelegenheit, den gestrigen Tag Revue passieren zu lassen.
Wir hatten eine Fahrradtour unternommen, wollten Einkaufen und die Gegend ansehen.. Dalbergsao liegt in einer leicht hügeligen Ebene. Viele große Felder, meistens angrenzend an ein Gehöft. In Deutschland würde man von Aussiedlerhöfen sprechen – ein in meinen Augen hässlicher begriff, insbesondere dann, wenn man diesen Begriff historisch betrachtet. Hier in Schweden haben diese Höfe einen Namen. Bei der Größe der Höfe eher zu vergleichen mit einem Ortsnamen. Vereinzelt Weiden, aber selten sind Kühe zu sehen. Viel Ackerbau – Getreide, Raps und anderes – komischerweise keine Kartoffeln – obwohl diese zwischendurch immer wieder angeboten werden. Vereinzelte Baumgruppen und auf den Feldern immer wieder Windräder. Weil wir uns auf dem Rückweg über den Weg vergewissern wollten, klopfte ich an einem Haus an, vor dem zwei Autos Standen. Keiner öffnete. Ein vorbeifahrendes Auto wollten wir mit Winken anhalten – die Insassen winkten freundlich zurück, aber anhalten – denkste. Schließlich hielt dann doch ein älterer Herr an und zeigt uns den Weg. Bei der dünnen Beschilderung und auf Sandpisten war die Rückfrage dann doch sinnvoll.
Auf dieser Tour haben wir dann auch Grundstücke gesehen, die man überall anders ebenfalls sieht: Da stehen dann verrottete Autos, Die Fassaden dürften man wieder erneuert werden und die sonst so gepflegten Grundstücke sehen etwas verwildert aus. Also der Eindruck, den man aus der Ferne hat, wird bei näherem Hinschauen doch wieder relativiert.
Im Hafen zurück, stellen wir fest, dass die Schweizer und wir immer noch die einzigen Boote sind. Ein herrliches Fleckchen Erde. Jetzt – außerhalb der Saison – sehr ruhig und beschaulich. Wie wird das in der Saison aussehen?


Die Schweizer erzählten, dass im Haupthaus die Saison angekündigt wird: beginnend am 22.Juni. Am 23.Juni feiern die Schaden Mittsommer. Da sind die Schweden praktisch veranlagt. Mittsommer wird an dem Wochenende gefeiert, welches auf den 21.Juni folgt. – Sehr Arbeitgeberfreundlichen.

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