Freitag, 4. August 2017
Freitag, den 04.08.2017
Am Morgen des Donnerstages werden wir mit 20 kn Wind geweckt. – Das, obwohl wir an diesem Tag eigentlich die 20 sm bis Omö weitersegeln wollten. Der Wetterbericht hatte erst für Mittag die Windzunahme vorhergesagt und in ca. 4 bis max. 5 Stunden hätten wir die Insel erreichen können. Damit entfällt aber unser Plan. Unsere ursprüngliche Entscheidung schmissen wir um und wir blieben im Hafen
Also erst mal gut gefrühstückt und dann für diesen Tag Karten für das Jazz-Festival gekauft. Ein umfangreiches Programm steht an und das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Bereits um 13:00 Uhr spielt die Jazzkompagniet im Hafen Dixieland und um 15:00 Uhr die Hans Knudsen Jump Band im Festzelt. Dies war für uns ein Höhepunkt, denn diese Band hatte einen Swing und Rhythmus drauf, der in die Beine ging. Wir haben die Gelegenheit genutzt und von dieser Band eine CD gekauft.
Bereits um 19:00 Uhr ging es dann im Festzelt weiter mit dem Dorado Schmitt Quintett. Dorado Schmitt ist eine internationale Jazz Legende. Er hat schon mit Django Reinhardt in einer Band gespielt. In seiner eigenen Band spielt inzwischen sein Sohn mit, der super Gitarrensolos intoniert. Auch wenn die Band qualitativ hochwertiges spielte und mit ihrem Sound einen anderen Schwerpunkt als die übrigen Bands setzte, so war das für uns doch etwas zu ruhig. Man könnte das mit Kaffeehaus-Musik umschreiben, ohne damit die Qualität mindern zu wollen.
Der absolute Höhepunkt des Abends ging um 23:00 Uhr los. Miriam Mandipira trat mit dem Kjeld Lauritsen Trio auf. Diese Band brachte die Zuhörer im Zelt richtig auf Schwung. Viele junge Leute waren plötzlich da, auch wenn die Musik uns Ältere genauso ansprach. Die farbige Sängerin kommt aus Simbabwe und ist inspiriert von Ella Fitzgerald und Aretha Franklin. Es war ein gelungener Auftritt und wir kamen auch erst um 02:00 Uhr ins Bett.
Der Abend war insgesamt ein Hörens- und Lohnenswerter.
Heute kann man nur feststellen, dass es gut ist, hier im Hafen zu liegen:
Inzwischen pfeift der Wind mit bis zu 30 kn durch den Hafen – das sind lockere 7 Windstärken - und treibt die Regenschauer vor sich her. Zum Glück liegen wir mit unserem Schiff im äußersten Winkel des Hafens. Die Festmacherleinen sind gespannt und durch den Sturm im Rigg neigt sich das Schiff bis zu 10 Grad; Das, obwohl keine Segel aufgezogen sind. Man muss aufpassen, um nicht aus der Koje zu rollen. Andere Schiffe, die näher am Hafeneingang liegen, tanzen auf den Wellen und diese sind selbst hier im Hafen noch schätzungsweise bis zu 30 cm hoch. Draußen auf der Ostsee bzw. dem Smalandsfahrwasser sind Wellen bis zu 1,2 m Höhe angesagt. Das müssen wir uns nicht antun.
Der musikalische Teil begann heute ebenfalls wieder im Hafen mit Dixieland Musik. Viele Festival-Teilnehmer hatten sich verkleidet, denn es gab eine Straßenparade zum Festzelt, wo auch das Festival-Programm fortgesetzt wird.



Bei der Wettersituation bleiben wir allerdings lieber beim Boot und hoffen, dass alles gut geht.

Da der Sturm noch die nächsten Tage weiterblasen soll, werden wir so langsam unruhig, denn die Tour möchten wir nun doch zu einem Ende bringen. Wir freuen uns schon auf das eigene Bad, richtiges Bett und ein Frühstück am runden Tisch. Froh sind wir allerdings darüber, erst jetzt den Sturm aus West zu haben, weil ein Sturm dieser Stärke hätte uns in der Hanö-Bucht viel stärker getroffen. Insofern noch alles gut.

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