Sonntag, 28. Mai 2017
Freitag, den 26.05.2017
Die Kanalfahrt ist trotz der schönen Landschaft und dem blauen Himmel eintönig.

Allerdings sind für uns einige Besonderheiten neu:
Wir setzen erstmals unser Funkgerät ein, da wir uns an den Brücken und Schleusen per Funk anmelden müssen. Das funktioniert recht gut, auch wenn man den Brückenwärter darauf hinweisen muss, er möge doch bitte englisch und nicht schwedisch antworten.
Bei der ersten Schleuse in Lilla Edet melden wir uns ebenfalls an. Ein vor uns fahrendes Motorboot wartet bereits auf das Öffnen der Schleusentore und hat deshalb am Wartesteg festgemacht. Als wir ebenfalls anlegen wollen, kommt das Schleusensignal zum Öffnen der Tore und wir können gleich einfahren. - Aber alles funktioniert anders als in den Hinweisen enthalten. Ich weise den Schleusenwärter noch darauf hin, dass es unsere erste ist und er möge doch vorischtig sein, was er auch berücksichtigt.
Wir schauen uns die Festmachtechnik bei dem Motorbootfahrer ab:
Mit der Bugleine an den Pollern, die in die Schleusenwand alle ca. 3 Meter eingelassen sind und mit dem Heck halten wir uns mit dem Bootshaken fest. Geht wunderbar.
Gleich nach der Schleuse ist der Hafen, den wir auch für die Nacht nutzen, denn es ist bereist 18:00 Uhr.


Nirgends ein Hinweis auf Hafengebühr und sanitäre Anlagen.
Ich frug deshalb zwei Männer, die in der Nähe der Schleuse sich unterhielten. Der eine schon etwas angetrunkene nahm mich in den Arm und erklärte mir mit seinem wenigen Englisch, warum die Schleusenpier zu einem großen Teil gesperrt sei. Ein holländischer Frachter hatte im Februar die Pier zu einem erheblichen Teil beschädigt und musste mehrere Tage mit Schlagseite entladen und geborgen werden.
Der andere Mann erklärte mir, dass die Schleuse jetzt von Trollhätten aus gesteuert wird und der frührer Schleusenwärter in einem Haus oberhalb der Schleuse wohnt. Dieser öffnete mir allerdings nicht die Haustür. Also kein Hafengeld. Auch die sanitären Anlagen sind wegen Vandalismus geschlossen.
Bei einem Gang zu dem "Schossberg" stelle ich auf der einen Straßenseite normale Häuser fest und auf der anderen einstöckige Wohnsilos. Auf dem Rückweg begegnet mir nochmals der eine Mann von der Schleuse und fragt einen vorbeilaufenden Arbeiter, ob er näheres über die Situation an der Schleuse wisse. Er kann uns auch nicht weiterhelfen, wirkte allerdings auch etwas eigentümlich - und das nicht nur auf Grund seines Aussehens.
Man merkt, die landschftliche Idylle ist doch sehr brüchig.

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