Sonntag, 30. Juli 2017
Samstag, den 29.07.2017
Am Freitag sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück aufgebrochen um über die Faxe-Bucht, durch den Bögestrom, nach Stege auf der Insel Mön zu segeln. Zunächst starteten wir unter Motor, doch bald pendelte sich der Wind auf Stärke 3 ein, niedrige Welle, also Segel raus, gut einstellen, die Pinne loslassen und das Boot von alleine segeln lassen. Der Wind kam zunächst aus West, was für uns sehr angenehm war, weil zielführend. Drehte dann allerdings nach und nach auf Südwest, was das Boot immer mehr nach Süd-Ost mitdrehen ließ. Also Wende. Dabei fiel uns ein Halo-Ring am Himmel auf – eine Lichterscheinung, bei der die Sonnenstrahlen in großen Höhen durch Eiskristalle gebrochen werden. Für uns ein seltenes Ereignis.

In dem ausgetonnten Fahrwasser durch den Bögestrom plötzlich ein Gewittersturm mit bis zu 30 kn Wind, der uns auch noch direkt entgegenweht. Zum Glück hatten wir den Motor an. Aber auch der musste kräftig arbeiten, um noch Fahrt durchs Wasser zu erreichen. Schließlich noch die letzten 4 sm bis in den Hafen von Stede. Gerade diese 4 sm veranlasst viele Segler diesen Hafen links liegen zu lassen; dabei ist es ein kleiner aber sehr schön gelegener Hafen. Auch die Stadt Stege ist die Anfahrt wert.

(im Hintergrund die ehemalige Zuckerfabrik)
Diese haben wir dann heute im Rahmen eines „Stadtrundlaufs“ erkundet. Stede hat bereits seit 1268 Stadtrechte. Die wirtschaftlich erfolgreichste Periode war allerdings bereits im 15. und 16. Jahrhundert. Damals war der Heringsfang in den Gewässern um Mön so erfolgreich, dass der Fisch bis in die „dänische Südsee“ exportiert worden ist.
Es sind noch viele alte Gebäude erhalten incl. einer Wallanlage mit Stadttor.

Die touristische Aufarbeitung der Stadtgeschichte finden wir sehr gut gelungen.
Imposant auch die im Zentrum stehende Kirche, deren erste Bauabschnitte in 1200 bis 1250 entstanden sind. In der Zeit von 1460 bis 1525 erhielt die Kirche ihre heutige Größe. Das Innere der Kirche ist relativ schlicht gehalten. Die vorhandene Kalkmalerei sticht umso mehr heraus und ist teilweise bis auf das Jahr 1300 zurückzuführen. Die Fresken sind ausschließlich in rot und schwarz gehalten. Die letzte Restaurierung fand in 1988 statt.

Auch eines der bedeutendsten Handelshäuser der Stadt ist in seiner Anlage noch zu sehen. Es besteht aus dem Haupthaus, Stallungen, Scheunen, Wagenremise und Kornmagazin. In 1840 wurde es noch um ein Lagerhaus erweitert, in dem eine Branntweinbrennerei und ein Brauhaus eingerichtet waren. Im Volksmund hieß das Haus „Sorgenfrei“. Heute ist in der Anlage ein Alten- und Pflegeheim untergebracht.

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