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Samstag, 17. Juni 2017
Samstag, den 17.06.2017
styrbjoern, 12:06h
Am Donnerstag sind wir dann von Arkösund nach Oxelösund durch die Schärenlandschaft weitergesegelt. - Spannend - , weil zwischendurch sich die Betonnungsrichtung änderte, also die roten Tonnen, die wir anfangs an Steuerbord gelassen hatten, mussten dann plötzlich an Backbord sein. Man muss ständig aufpassen und sich die Kartenlandschaft sehr genau ansehen. Ansonsten ist das ein traumhaftes Revier: gemäßigter Wind, wenig Welle und ständig irgendwelche interessanten Schärenformationen; zwischendurch mal ein Seeadler und alle möglichen Sorten von Möwen.

In Oxelösund liefen wir in den Gästehafen ein und wunderten uns, dass hier nur sehr wenige Schiffe anlegten. Im Laufe der Nacht wurde uns dann klar warum: durch Schwell war ein unruhiges Liegen vorprogrammiert. Deshalb verholten wir am Freitag in den nur 0,5 sm seewärts liegenden Fischerhafen und legten an einem Steg mit Ausleger an. Während wir in den Hafen fuhren machten sich mal wieder die Ladekontroll-Leuchte und ein Pfeifton bemerkbar. Also wieder mal die Elektronik überprüfen. Danach Motor anlassen – aber nichts bewegte sich. Keilriemen etwas vorbewegt und der Motor sprang wieder an. Mir ist das zu heikel. Deshalb ging ich in eine ansässige Werft und bat dort um Hilfe. Nun typisch Schweden:
Hilfe ja, aber erst und frühestens am kommenden Donnerstag. Sie sind voll ausgebucht, weil alle Schweden jetzt ihre Schiffe warten lassen. Der Servicemann ließ sich auch nicht bewegen, auch nur sich das Problem mal anzusehen, damit eventuell Ersatzteile besorgt werden können. Servicewüste Deutschland?! Also liegen wir jetzt bis kommenden Donnerstag hier im Hafen und harren der Dinge, die da kommen mögen. Am Abend erzählte dann ein mit seinem Schiff hier liegender Deutscher, dass wir froh sein können, jetzt diesen Schaden zu haben, weil im Juli bzw. Anfang August alle Schweden im Urlaub sind, die Reparatur könnte dann bis zu drei Wochen dauern!?
Wir werden jetzt uns mit der Geschichte von Oxelösunds beschäftigen, denn der alte Ortskern liegt auf einer schönen Landzunge an einem Sund,

dahinter aber befindet sich nicht nur ein Industriehafen sondern auch eines der modernsten Stahlwerke Schwedens.

In Oxelösund liefen wir in den Gästehafen ein und wunderten uns, dass hier nur sehr wenige Schiffe anlegten. Im Laufe der Nacht wurde uns dann klar warum: durch Schwell war ein unruhiges Liegen vorprogrammiert. Deshalb verholten wir am Freitag in den nur 0,5 sm seewärts liegenden Fischerhafen und legten an einem Steg mit Ausleger an. Während wir in den Hafen fuhren machten sich mal wieder die Ladekontroll-Leuchte und ein Pfeifton bemerkbar. Also wieder mal die Elektronik überprüfen. Danach Motor anlassen – aber nichts bewegte sich. Keilriemen etwas vorbewegt und der Motor sprang wieder an. Mir ist das zu heikel. Deshalb ging ich in eine ansässige Werft und bat dort um Hilfe. Nun typisch Schweden:
Hilfe ja, aber erst und frühestens am kommenden Donnerstag. Sie sind voll ausgebucht, weil alle Schweden jetzt ihre Schiffe warten lassen. Der Servicemann ließ sich auch nicht bewegen, auch nur sich das Problem mal anzusehen, damit eventuell Ersatzteile besorgt werden können. Servicewüste Deutschland?! Also liegen wir jetzt bis kommenden Donnerstag hier im Hafen und harren der Dinge, die da kommen mögen. Am Abend erzählte dann ein mit seinem Schiff hier liegender Deutscher, dass wir froh sein können, jetzt diesen Schaden zu haben, weil im Juli bzw. Anfang August alle Schweden im Urlaub sind, die Reparatur könnte dann bis zu drei Wochen dauern!?
Wir werden jetzt uns mit der Geschichte von Oxelösunds beschäftigen, denn der alte Ortskern liegt auf einer schönen Landzunge an einem Sund,

dahinter aber befindet sich nicht nur ein Industriehafen sondern auch eines der modernsten Stahlwerke Schwedens.
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Mittwoch, 14. Juni 2017
Mittwoch, den 14.06.2017
styrbjoern, 23:20h
Hafenliegetag in Arkösund. Eine gute Gelegenheit, den Hafen näher zu inspizieren.
Es ist zunächst ein kleiner „Gästehafen“; interessanterweise ein Anlegesteg mit 3 Auslegern; an diesen Auslegern sind Muhringleinen angebracht – etwas, was im Mittelmeer üblich ist, in der Ostsee entdecke ich diese hier erstmals. Derzeit ist noch keine Saison, deshalb liegen wir längsseits an den Stegen und nutzen die Muhringleinen um das Schiff von dem Steg bei auflandigem Wind abzuhalten. Einen Segler, der hinter uns anlegte, machte ich auf die Muhringleine aufmerksam, wurde etwas entgeistert angesehen und zunächst mit der Bemerkung abgespeist, dass noch keine Saison sei (er vermutete aus meinem Hinweis, er solle mit Bug oder Heck zum Steg anlegen). Erst mein Hinweis auf den Wind und die Möglichkeit, auf diese Art das Schiff von dem Steg abzuhalten, beruhigte ihn. Es folgte mit diesem Segler und seiner Frau noch andere Bemerkungen mit der Folge, dass wir mit diesen Leuten keinen Kontakt pflegen wollen.
Neben dem Hauptsteg ist eine Unterwasserschiff-Reinigungsanlage installiert. Auch das sehe ich hier zum ersten Mal. Diese wurde offensichtlich heute Morgen in Betrieb genommen und an einem ersten Boot ausprobiert. Funktioniert einwandfrei. Aber offensichtlich ist hier der Algenbewuchs so stark, dass sich diese Anlage rentiert. Da die Saison aber noch nicht begonnen hat, ist die Anzahl der zu reinigenden Boote übersichtlich.

Außerdem gibt es eine Bootstankstelle, die sehr stark von den ansässigen Schiffen genutzt wird. Diese kommen kurz hierher, tanken auf und fahren wieder davon. Auch die Fäkalienabsaugstation wird so genutzt. Immerhin, diese Anlagen sind schon in Betrieb, obwohl noch keine Saison ist.
Sowohl gestern als auch heute liegen insgesamt ca. 10 Boote im Gästehafen. In der Saison sind es sicherlich mehr. Weil wir noch vor der Saison hier liegen, hat das Folgen:
Die Liegeplatzgebühr wird noch nicht erhoben, der Hafenmeister hat allerdings an sein Office-Büro einen Anschlag auf dem die Bankverbindung steht, wohin man die Liegeplatzgebühr überweisen kann! Immerhin die Sanitären Anlagen sind in Betrieb, gepflegt und sauber. – Obwohl die Saison noch nicht begonnen hat.
Der Lebensmittelhändler hat geöffnet – aber erst ab 10:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends. Also Brötchen holen zum Frühstück ist nicht, weil zu spät. Neben dem Laden sind ein „Restaurant“ – ich würde das eher als Imbiss bezeichnen – und eine Bar - beide geschlossen, weil noch nicht Saison. Weitere Gaststätten sind vorhanden sowie ein Hotel. Man glaubt es kaum, alles geschlossen, weil noch nicht Saison.
Aber keiner kann genau sagen, wann ist eigentlich Saison. Spätestens ab dem 23.Juni, weil dann Midsommer. Offensichtlich haben die Schweden ab Midsommer bis Mitte August Urlaub!?

Bei einer Radtour durch die hiesige Gegend lernten wir einen älteren Schweden kennen, den wir u.a. um Auskunft über die Strecke fragten. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass er Oldtimer sammelt. Er hat schon insgesamt 6 Oldtimer: u.a. einen Mercedes aus den 1930er Jahren (einen Hitlerwagen) sowie einen weiteren aus 1954. Ebenso einen Porsche und diverse amerikanische Limousinen. Es ist sein Hobby. Auf meine Frage, ob die Lage seines Hauses nicht sehr einsam sei, antwortete er, im Winter würden in Arkösund 100 Menschen leben, das wäre soweit in Ordnung. Ich glaube, da hätte ich dann doch Probleme. Aber offensichtlich lieben das die Schweden so.

Es ist zunächst ein kleiner „Gästehafen“; interessanterweise ein Anlegesteg mit 3 Auslegern; an diesen Auslegern sind Muhringleinen angebracht – etwas, was im Mittelmeer üblich ist, in der Ostsee entdecke ich diese hier erstmals. Derzeit ist noch keine Saison, deshalb liegen wir längsseits an den Stegen und nutzen die Muhringleinen um das Schiff von dem Steg bei auflandigem Wind abzuhalten. Einen Segler, der hinter uns anlegte, machte ich auf die Muhringleine aufmerksam, wurde etwas entgeistert angesehen und zunächst mit der Bemerkung abgespeist, dass noch keine Saison sei (er vermutete aus meinem Hinweis, er solle mit Bug oder Heck zum Steg anlegen). Erst mein Hinweis auf den Wind und die Möglichkeit, auf diese Art das Schiff von dem Steg abzuhalten, beruhigte ihn. Es folgte mit diesem Segler und seiner Frau noch andere Bemerkungen mit der Folge, dass wir mit diesen Leuten keinen Kontakt pflegen wollen.
Neben dem Hauptsteg ist eine Unterwasserschiff-Reinigungsanlage installiert. Auch das sehe ich hier zum ersten Mal. Diese wurde offensichtlich heute Morgen in Betrieb genommen und an einem ersten Boot ausprobiert. Funktioniert einwandfrei. Aber offensichtlich ist hier der Algenbewuchs so stark, dass sich diese Anlage rentiert. Da die Saison aber noch nicht begonnen hat, ist die Anzahl der zu reinigenden Boote übersichtlich.

Außerdem gibt es eine Bootstankstelle, die sehr stark von den ansässigen Schiffen genutzt wird. Diese kommen kurz hierher, tanken auf und fahren wieder davon. Auch die Fäkalienabsaugstation wird so genutzt. Immerhin, diese Anlagen sind schon in Betrieb, obwohl noch keine Saison ist.
Sowohl gestern als auch heute liegen insgesamt ca. 10 Boote im Gästehafen. In der Saison sind es sicherlich mehr. Weil wir noch vor der Saison hier liegen, hat das Folgen:
Die Liegeplatzgebühr wird noch nicht erhoben, der Hafenmeister hat allerdings an sein Office-Büro einen Anschlag auf dem die Bankverbindung steht, wohin man die Liegeplatzgebühr überweisen kann! Immerhin die Sanitären Anlagen sind in Betrieb, gepflegt und sauber. – Obwohl die Saison noch nicht begonnen hat.
Der Lebensmittelhändler hat geöffnet – aber erst ab 10:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends. Also Brötchen holen zum Frühstück ist nicht, weil zu spät. Neben dem Laden sind ein „Restaurant“ – ich würde das eher als Imbiss bezeichnen – und eine Bar - beide geschlossen, weil noch nicht Saison. Weitere Gaststätten sind vorhanden sowie ein Hotel. Man glaubt es kaum, alles geschlossen, weil noch nicht Saison.
Aber keiner kann genau sagen, wann ist eigentlich Saison. Spätestens ab dem 23.Juni, weil dann Midsommer. Offensichtlich haben die Schweden ab Midsommer bis Mitte August Urlaub!?

Bei einer Radtour durch die hiesige Gegend lernten wir einen älteren Schweden kennen, den wir u.a. um Auskunft über die Strecke fragten. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass er Oldtimer sammelt. Er hat schon insgesamt 6 Oldtimer: u.a. einen Mercedes aus den 1930er Jahren (einen Hitlerwagen) sowie einen weiteren aus 1954. Ebenso einen Porsche und diverse amerikanische Limousinen. Es ist sein Hobby. Auf meine Frage, ob die Lage seines Hauses nicht sehr einsam sei, antwortete er, im Winter würden in Arkösund 100 Menschen leben, das wäre soweit in Ordnung. Ich glaube, da hätte ich dann doch Probleme. Aber offensichtlich lieben das die Schweden so.

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Dienstag, 13. Juni 2017
Dienstag, den 13.06.2017
styrbjoern, 20:13h
Es ist höchste Zeit, die vergangenen Tage nachzutragen. Die restliche Fahrt durch den Göta-Kanal war doch recht anstrengend und wir haben dann in Mem beschlossen, bis nach Arkösund weiter zu segeln und dort bzw. jetzt hier ein paar Ruhetage einzulegen. Auch die Wäsche darf mal wieder gewaschen werden und es darf ein „Hafen mit Einkaufsmöglichkeiten u.a.“ sein. Aber alles der Reihe nach:
Am Freitag, den 09.06.2017 haben wir in Karlsborg um 08:00 Uhr abgelegt, um nach der um diese Uhrzeit geöffneten Brücke gleich wieder anzulegen. Danach hatten wir bis um 16:00 Uhr Zeit um in Ruhe zu frühstücken, das Boot für die Überfahrt über den Vättern vorzubereiten und dann nach Motola zu kommen. Leider regnete es in Karlsborg und die Kuchenbude musste nass eingepackt werden. Nach dem Ablegen versprach der Wind gutes Segeln, ließ dann aber nach einer knappen Stunde soweit nach, dass wir doch wieder den Motor angeschmissen haben. Als wir in Motola ankamen, wurden wir mit lauter Musik und großen Tam Tam begrüßt. Hinterher stellte sich heraus, dass in Motola anlässlich eines Radrennens ein großes Volksfest gefeiert wurde. Am den Wochenenden werden jährlich drei Radrennen ausgetragen: zum einen ein Rennen über 150 km, dann ein Rennen für Frauen über 100 km und als Höhepunkt ein Rennen um den Vättern mit etwa 340 km. Diese Rennen finden international Beachtung und entsprechend war der Andrang.
Wir haben in Motola gut zu Mittag gegessen und uns dann rechtzeitig an der Schleuse gemeldet. Ab sofort hat sich unser Konvoi um drei weitere Boote vergrößert und damit wurden insgesamt 2 Schleusungen erforderlich, da nicht alle Boote in eine Schleusenkammer passten. Die Schleusenwärterin fand das gut, denn so verlief das Schleusen in Ruhe und Gemütlichkeit. Zumal hier die Schleusen teilweise noch mit Hand bedient werden.
Zunächst fuhren wir durch vier Brücken, um dann zu einer Schleusentreppe zu kommen. Insgesamt 5 Schleusenstufen waren zu bewältigen. Wenn auch abwärts, so erforderte das doch ebenfalls Konzentration, denn die Schleusenränder waren sehr niedrig und die Fender hatten die unangenehme Eigenschaft, ständig nach oben herauszurutschen. Schließlich haben wir uns dann doch eine Erinnerung in die Bordwand eingraviert. Die Fahrt über den Boren war dann teilweise wieder unter Segeln möglich. Ankunft in Borensberg – unser Übernachtungshafen.
Sehr gute Sanitäre Anlagen. Und die Tankstelle war auch nur 200 m von dem Liegeplatz entfernt.
Samstag, den 10.06.2017:
17 Schleusen, ein See (Roxen) und 48 km liegen vor uns; kalkulierte Ankunftszeit 19:00 Uhr. Der Kanal geht eine lange Strecke neben einer Bundesstraße entlang mit der Krönung in Form eines Aquäduktes: wir fahren über die Bundesstraße – schon ein besonderes Erlebnis. Auf der anderen Seite des Kanals erstreckt sich der Norrbysjön und Ljungsjön. Ich schätze, die Seen sind etwa 20 m tiefer als der Kanal gelegen. Irgendwann müssen auch wir diesen Höhenunterschied bewältigen und fahren in Berg wieder eine Schleusentreppe hinunter. Ganz viele Schaulustige; zumal uns zwischendrin das Personenschiff „Juno“ entgegenkommt; ein 100 Jahre alter Dampfer. Mit seiner Schräglage passt er genau in die Schleuse hinein; rechts und links keine 10 cm Platz und vorn bzw. hinten sieht das nicht anders aus. Eine Attraktion.

Leider meldet sich auf der Fahrt nach Berg die Ladekontroll-Leuchte. Zunächst flackert sie nur gelegentlich, aber beunruhigt sind wir doch. Bei der Schleusenfahrt machen wir die Schleusenwärterin auf diesen Umstand aufmerksam, weil wir anschließend über den Roxen fahren wollen und nicht genau wissen, ob die Elektrik mitspielt. Sie verspricht uns, sie wartet an der Schleuse und Brücke in Norsholm so lange, bis wir dort angekommen sind. Wir finden das sehr nett und versprechen ihr, dass wir uns beeilen soweit der Motor das ermöglicht. Auch die Holländer begleiten uns auf der Überfahrt, sollte also ein Defekt auftreten, könnten sie uns ggf. schleppen, denn es ist absolute Flaute. Zum Glück geht alles in Ordnung und wir kommen rechtzeitig in Norsholm an – die Schleusenwärterin braucht keine Überstunden zu machen.
Norsholm ist ein schöner Hafen. Am Abend ziehen Nebelschwaden über den Göta-Kanal. Ist vielleicht ein gutes Zeichen.

Sonntag, den 11.06.2017
Wieder liegen vor uns 14 Schleusen, ein See aber nur 28 km.
Bei der Ausfahrt aus der „Hulta“-Schleuse auf den See Asplangen beobachten wir einen Seeadler wie er versucht einen Fisch zu fangen. Er fliegt nur wenige Meter vor uns auf und verschwindet gleich darauf zwischen den Bäumen. Leider war die Kamera nicht schnell genug griffbereit.
Trotz des einmaligen Erlebnisses wird uns nun die Fahrt durch den Kanal lang. Die Anstrengungen spüren wir und hoffen, in Mem dann etwas Ruhe zu finden. Gleichzeitig nervt aber nicht nur die Ladekontroll-Leuchte sondern inzwischen hat sich auch der dazugehörende Pfeifton gemeldet. Plötzlich, kurz vor Söderköping springt die Tanknadel für Diesel wieder auf ihre richtige (erwartete) Position, die Ladekontroll-Leuchte geht aus und der Pfeifton hört auf. Wir vermuten, dass hier ein Wackelkontakt vorlag. Seitdem funktioniert wieder alles so wie man das erwartet.
In Mem endet schließlich unsere Kanalfahrt. Mit den Holländern wollen wir am Abend noch essen gehen. Allerdings schließt das zu dem Hafen gehörende einzige Restaurant um 18:00 Uhr. Also verabreden wir uns für 17:00 Uhr. Anschließend setzen wir uns noch gemütlich bei Henry und Ingeborg in deren Schiffskajüte – es wird ein schöner und langer Abend.
Montag, den 12.06.2017
Heute lange ausgeschlafen.
Auf Grund der begrenzten Möglichkeiten wollen wir trotz allem heute noch weiter bis nach Arkösund, weil dort Lebensmittelladen, Volvo-Werkstatt und alles andere vorzufinden ist. Wir lassen uns aber Zeit und starten deshalb erst um 12:00 Uhr.
Nach Verlassen der Schleuse endlich wieder Segeln. Bei bis zu 30 kn Wind aber aus der richtigen Richtung, nämlich raumer bis halber Wind, rauschen wir mit bis zu 7 kn die Ostsee entlang. Es ist eine Schärenlandschaft und wir sind froh, einen Plotter zu haben, der uns nicht nur Kurs sondern auch die einzelnen Schären anzeigt. Zwischendurch Platzregen, der aber so vom Wind getrieben wird, dass die Schuhe trocken bleiben, wenn man sie an der richtigen Stelle im Cockpit abstellt. Nach guten 4 Stunden legen wir in Arkösund an.
Plötzlich sind wir von Deutschen wieder umgeben. An dem Steg liegen 3 deutsche Segelschiffe, die allerdings alle über die Ostküste Schwedens hier hoch gesegelt und teilweise schon wieder auf dem Rückweg sind. Von einem deutschen Segler erhalten wir die Empfehlung, auf unserem weiteren Weg, u.a. über den Mälarsee bis Schloss Gripsholm zu segeln, das wäre eine unbedingte Sehenswürdigkeit. Wir wollen das Wetterabhängig machen.
Dienstag, den 13.06.2017
Es ist gut, dass wir heute im Hafen liegen bleiben. Der Wind pfeift durch die Wanten und es ist teilweise recht unangenehm. Zwischendurch immer wieder kurze Regenschauer. Zum Glück funktionieren nicht nur die Waschmaschine sondern auch die Wäschetrockner. Insgesamt vier Maschinen voll Wäsche wollen gewaschen, getrocknet, wieder zusammengelegt und verstaut werden.
Da die Batterie vom E-Book aufgeladen werden muss, haben wir jetzt Zeit, den Text der vergangenen Tage zu formulieren. Zwischendurch noch Besuch bei der hiesigen Werft, weil der Motor inzwischen 80 Stunden gelaufen ist und eine Wartung laut Betriebsanleitung ansteht. Leider ist die Werft voll ausgebucht und hat dafür keine Zeit. Als ich erzähle, dass es sich hier um einen alten Volvo-Motor (MD 5) handelt, lacht der Werftbesitzer und meint, die alten Motor halten ohne weiteres 150 Stunden ohne Wartung aus, bei neueren Motoren kann das anders sein. Also weiterhin Ölstand kontrollieren und Sichtkontrolle.
Heute sind auch Henry und Ingeborg aus Mem nachgekommen, die haben ein Problem mit dem Bugstrahlruder, welches nicht mehr funktioniert. Sie wollen das ebenfalls in der Werft reparieren lassen.
Das Barometer steigt den ganzen Tag. Wir hoffen, dass das für die kommenden Tage gutes Wetter bedeutet. Zumindest bestätigt das auch die Wettervorhersage. Die Kajüt-Temperatur ist 14 Grad - kein richtiges Sommerwetter. Ein im Hafen liegender Däne berichtet, er habe schon viele Jahre in diesen schwedischen Gewässern gesegelt, aber ein solch schlechtes Juni-Wetter hat er noch nie erlebt.
Am Freitag, den 09.06.2017 haben wir in Karlsborg um 08:00 Uhr abgelegt, um nach der um diese Uhrzeit geöffneten Brücke gleich wieder anzulegen. Danach hatten wir bis um 16:00 Uhr Zeit um in Ruhe zu frühstücken, das Boot für die Überfahrt über den Vättern vorzubereiten und dann nach Motola zu kommen. Leider regnete es in Karlsborg und die Kuchenbude musste nass eingepackt werden. Nach dem Ablegen versprach der Wind gutes Segeln, ließ dann aber nach einer knappen Stunde soweit nach, dass wir doch wieder den Motor angeschmissen haben. Als wir in Motola ankamen, wurden wir mit lauter Musik und großen Tam Tam begrüßt. Hinterher stellte sich heraus, dass in Motola anlässlich eines Radrennens ein großes Volksfest gefeiert wurde. Am den Wochenenden werden jährlich drei Radrennen ausgetragen: zum einen ein Rennen über 150 km, dann ein Rennen für Frauen über 100 km und als Höhepunkt ein Rennen um den Vättern mit etwa 340 km. Diese Rennen finden international Beachtung und entsprechend war der Andrang.
Wir haben in Motola gut zu Mittag gegessen und uns dann rechtzeitig an der Schleuse gemeldet. Ab sofort hat sich unser Konvoi um drei weitere Boote vergrößert und damit wurden insgesamt 2 Schleusungen erforderlich, da nicht alle Boote in eine Schleusenkammer passten. Die Schleusenwärterin fand das gut, denn so verlief das Schleusen in Ruhe und Gemütlichkeit. Zumal hier die Schleusen teilweise noch mit Hand bedient werden.

Zunächst fuhren wir durch vier Brücken, um dann zu einer Schleusentreppe zu kommen. Insgesamt 5 Schleusenstufen waren zu bewältigen. Wenn auch abwärts, so erforderte das doch ebenfalls Konzentration, denn die Schleusenränder waren sehr niedrig und die Fender hatten die unangenehme Eigenschaft, ständig nach oben herauszurutschen. Schließlich haben wir uns dann doch eine Erinnerung in die Bordwand eingraviert. Die Fahrt über den Boren war dann teilweise wieder unter Segeln möglich. Ankunft in Borensberg – unser Übernachtungshafen.
Sehr gute Sanitäre Anlagen. Und die Tankstelle war auch nur 200 m von dem Liegeplatz entfernt.
Samstag, den 10.06.2017:
17 Schleusen, ein See (Roxen) und 48 km liegen vor uns; kalkulierte Ankunftszeit 19:00 Uhr. Der Kanal geht eine lange Strecke neben einer Bundesstraße entlang mit der Krönung in Form eines Aquäduktes: wir fahren über die Bundesstraße – schon ein besonderes Erlebnis. Auf der anderen Seite des Kanals erstreckt sich der Norrbysjön und Ljungsjön. Ich schätze, die Seen sind etwa 20 m tiefer als der Kanal gelegen. Irgendwann müssen auch wir diesen Höhenunterschied bewältigen und fahren in Berg wieder eine Schleusentreppe hinunter. Ganz viele Schaulustige; zumal uns zwischendrin das Personenschiff „Juno“ entgegenkommt; ein 100 Jahre alter Dampfer. Mit seiner Schräglage passt er genau in die Schleuse hinein; rechts und links keine 10 cm Platz und vorn bzw. hinten sieht das nicht anders aus. Eine Attraktion.

Leider meldet sich auf der Fahrt nach Berg die Ladekontroll-Leuchte. Zunächst flackert sie nur gelegentlich, aber beunruhigt sind wir doch. Bei der Schleusenfahrt machen wir die Schleusenwärterin auf diesen Umstand aufmerksam, weil wir anschließend über den Roxen fahren wollen und nicht genau wissen, ob die Elektrik mitspielt. Sie verspricht uns, sie wartet an der Schleuse und Brücke in Norsholm so lange, bis wir dort angekommen sind. Wir finden das sehr nett und versprechen ihr, dass wir uns beeilen soweit der Motor das ermöglicht. Auch die Holländer begleiten uns auf der Überfahrt, sollte also ein Defekt auftreten, könnten sie uns ggf. schleppen, denn es ist absolute Flaute. Zum Glück geht alles in Ordnung und wir kommen rechtzeitig in Norsholm an – die Schleusenwärterin braucht keine Überstunden zu machen.
Norsholm ist ein schöner Hafen. Am Abend ziehen Nebelschwaden über den Göta-Kanal. Ist vielleicht ein gutes Zeichen.

Sonntag, den 11.06.2017
Wieder liegen vor uns 14 Schleusen, ein See aber nur 28 km.
Bei der Ausfahrt aus der „Hulta“-Schleuse auf den See Asplangen beobachten wir einen Seeadler wie er versucht einen Fisch zu fangen. Er fliegt nur wenige Meter vor uns auf und verschwindet gleich darauf zwischen den Bäumen. Leider war die Kamera nicht schnell genug griffbereit.
Trotz des einmaligen Erlebnisses wird uns nun die Fahrt durch den Kanal lang. Die Anstrengungen spüren wir und hoffen, in Mem dann etwas Ruhe zu finden. Gleichzeitig nervt aber nicht nur die Ladekontroll-Leuchte sondern inzwischen hat sich auch der dazugehörende Pfeifton gemeldet. Plötzlich, kurz vor Söderköping springt die Tanknadel für Diesel wieder auf ihre richtige (erwartete) Position, die Ladekontroll-Leuchte geht aus und der Pfeifton hört auf. Wir vermuten, dass hier ein Wackelkontakt vorlag. Seitdem funktioniert wieder alles so wie man das erwartet.
In Mem endet schließlich unsere Kanalfahrt. Mit den Holländern wollen wir am Abend noch essen gehen. Allerdings schließt das zu dem Hafen gehörende einzige Restaurant um 18:00 Uhr. Also verabreden wir uns für 17:00 Uhr. Anschließend setzen wir uns noch gemütlich bei Henry und Ingeborg in deren Schiffskajüte – es wird ein schöner und langer Abend.
Montag, den 12.06.2017
Heute lange ausgeschlafen.
Auf Grund der begrenzten Möglichkeiten wollen wir trotz allem heute noch weiter bis nach Arkösund, weil dort Lebensmittelladen, Volvo-Werkstatt und alles andere vorzufinden ist. Wir lassen uns aber Zeit und starten deshalb erst um 12:00 Uhr.
Nach Verlassen der Schleuse endlich wieder Segeln. Bei bis zu 30 kn Wind aber aus der richtigen Richtung, nämlich raumer bis halber Wind, rauschen wir mit bis zu 7 kn die Ostsee entlang. Es ist eine Schärenlandschaft und wir sind froh, einen Plotter zu haben, der uns nicht nur Kurs sondern auch die einzelnen Schären anzeigt. Zwischendurch Platzregen, der aber so vom Wind getrieben wird, dass die Schuhe trocken bleiben, wenn man sie an der richtigen Stelle im Cockpit abstellt. Nach guten 4 Stunden legen wir in Arkösund an.
Plötzlich sind wir von Deutschen wieder umgeben. An dem Steg liegen 3 deutsche Segelschiffe, die allerdings alle über die Ostküste Schwedens hier hoch gesegelt und teilweise schon wieder auf dem Rückweg sind. Von einem deutschen Segler erhalten wir die Empfehlung, auf unserem weiteren Weg, u.a. über den Mälarsee bis Schloss Gripsholm zu segeln, das wäre eine unbedingte Sehenswürdigkeit. Wir wollen das Wetterabhängig machen.
Dienstag, den 13.06.2017
Es ist gut, dass wir heute im Hafen liegen bleiben. Der Wind pfeift durch die Wanten und es ist teilweise recht unangenehm. Zwischendurch immer wieder kurze Regenschauer. Zum Glück funktionieren nicht nur die Waschmaschine sondern auch die Wäschetrockner. Insgesamt vier Maschinen voll Wäsche wollen gewaschen, getrocknet, wieder zusammengelegt und verstaut werden.
Da die Batterie vom E-Book aufgeladen werden muss, haben wir jetzt Zeit, den Text der vergangenen Tage zu formulieren. Zwischendurch noch Besuch bei der hiesigen Werft, weil der Motor inzwischen 80 Stunden gelaufen ist und eine Wartung laut Betriebsanleitung ansteht. Leider ist die Werft voll ausgebucht und hat dafür keine Zeit. Als ich erzähle, dass es sich hier um einen alten Volvo-Motor (MD 5) handelt, lacht der Werftbesitzer und meint, die alten Motor halten ohne weiteres 150 Stunden ohne Wartung aus, bei neueren Motoren kann das anders sein. Also weiterhin Ölstand kontrollieren und Sichtkontrolle.
Heute sind auch Henry und Ingeborg aus Mem nachgekommen, die haben ein Problem mit dem Bugstrahlruder, welches nicht mehr funktioniert. Sie wollen das ebenfalls in der Werft reparieren lassen.
Das Barometer steigt den ganzen Tag. Wir hoffen, dass das für die kommenden Tage gutes Wetter bedeutet. Zumindest bestätigt das auch die Wettervorhersage. Die Kajüt-Temperatur ist 14 Grad - kein richtiges Sommerwetter. Ein im Hafen liegender Däne berichtet, er habe schon viele Jahre in diesen schwedischen Gewässern gesegelt, aber ein solch schlechtes Juni-Wetter hat er noch nie erlebt.
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