Donnerstag, 22. Juni 2017
Mittwoch, den 21.06.2017
Mittags sind wir in die Werft gefahren um zu klären, ob die Techniker zu uns an Bord kommen oder wir in die Werft unser Schiff verholen sollen. 30 Minuten später waren die beiden Techniker bei uns an Bord und haben sich des Elektrik-Fehlers angenommen. Motor ist o.k. ; Anlasser ist o.k.; Generator ist o.k.; Batterien sind o.k.; was kann also der Fehler sein. Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass die beiden Starterbatterien sehr dicht aneinander stehen und bei einem Kabel die Schutzhülle sich am Anschlusspol gelöst hat. Durch die Erschütterungen des Motors bei Leerlauf (unser Motor ist ein Einzylinder-Diesel) bewegen sich die beiden Batterien und es kann zu einem Kurzschluss kommen. Die Folgen sind nicht ausdenkbar. Zwischen die Batterien ist jetzt ein Keil gesteckt, damit die Pole nicht mehr aneinandergeraten können. – kleine Ursache – Große Wirkung. Ich bin glücklich, dass der Fehler gefunden wurde.
Anschließend Einkaufen gefahren. Wenn von Freitag bis Sonntag alles geschlossen bleibt, dann sollten unsere Vorräte vorher aufgefüllt sein. Schließlich wollen auch wir mit den Schweden zusammen Midsommer feiern. Deshalb haben wir auch unseren Nachbarlieger um seinen Rat gefragt. Er meinte, es sei sinnvoll, morgen einen Liegeplatz zu suchen und dann erst am Sonntag weiterzufahren, denn sonst könnte es am Freitag schwer werden, einen vernünftigen Platz zu finden. Also wollen wir morgen früh los. Es stehen insgesamt drei Buchten/Anlieger auf der Empfehlungsliste; der erste bereits nach 6 sm, dann in ca. weiteren 8 sm der nächste und ein weiterer in 3 sm Entfernung. Wenn alle Stricke reißen, dann segeln wir bis Trosa – dieser Hafen wird von allen Seiten als empfehlenswert betrachtet.
Hier im Hafen herrschte heute Hochbetrieb. Insgesamt drei große Frachter haben im Industriehafen angelegt; dabei zwei mit jeweils zwei Schleppern, besser ausgedrückt, sind es Bugsierer. Spannend zu sehen, mit welcher langsamen Geschwindigkeit, dafür aber Genauigkeit diese riesen Frachter an die Pier gelegt werden.

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Montag, 19. Juni 2017
Montag, den 19.06.2017
Gegenüber von der Gemeinde Oxelösund liegt das Naturreservat Femöre. An der Ostseite dieser Halbinsel befindet sich der Fischereihafen, in dem wir mit unserem Boot liegen. Im Südosten kann man eine Küstenartilleriefestung besichtigen. Diese wurde im Jahr 1966 gebaut und war bis 1998 in Betrieb. Die Festung besteht u.a. aus einem Atomschutzbunker, diversen oberirdischen und unterirdischen Geschützen. Insgesamt konnten 70 Soldaten diesen Teil Schwedens gegen eine Invasion der Sowjetunion und dem Warschauer Pakt verteidigen. Die Geschütze hatten eine Reichweite von bis zu 13 km. Insofern kann man sich ausrechnen, wo die nächste Festung sich befindet. Über 400 m Tunnelsystem haben die einzelnen Stationen verbunden.
Man kann sich das nicht vorstellen, aber es ist erst eine Generation her, dass der Warschauer Pakt auseinander gebrochen ist. Und heute bestehen schon wieder Ängste vor einem Überfall durch Russland. Allerdings ist die Grenze nicht mehr die Ostsee sondern bei den Baltischen Staaten. Damit ist dieser Küstenartilleriebunker hinfällig. Der Staat Schweden hat die Festung einem Verein übergeben, der jetzt Führungen durch den Bunker veranstaltet.
Auffallenden ist, wie häufig man Schiffe der Küstenwache sieht. In jedem Hafen war irgendein Boot der Schwedischen Marine zu sehen. Hier im Hafen ist eine Landstation der Küstenwache. Entsprechend liegen neben den Schiffen der Küstenwache auch ein Minenwerfer.
Bei warmen Außentemperaturen haben wir gestern das Strandbad aufgesucht, aber Baden erschien uns bei dem noch frischen Wind übertrieben. Heute haben wir uns wieder dort aufgehalten und sind dann erstmals dieses Jahr schwimmen gegangen. Wassertemperatur um die 18 Grad – angenehm erfrischend-.

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Sonntag, 18. Juni 2017
Sonntag, den 18.06.2017
„Gamla“ – also das alte - Oxelösund liegt wunderschön auf einer Landzunge. Auf einem Felsen ist das alte Lotsenhaus gelegen und dahinter heute eine Gastwirtschaft mit herrlichem Blick auf den Oxelösund. Dieser alte Ortskern besteht aus ca. 20 Häusern und ist aus dem 17. Jahrhundert bekannt. Um in diesen alten Ortskern zu kommen, muss man von dem neuen Ortszentrum ca. 1 km auf einer Straße fahren, bei der linker Hand der Industriehafen und rechter Hand zunächst nur Felsen zu sehen sind.

Allerdings befindet sich hinter diesen Felsen ein modernes Stahlwerk.
Eigentlich wollten wir uns in dem Informationszentrum Unterlagen über die Geschichte Oxelösund holen. Diese sind aber nicht verfügbar. Ein Angestellter erklärte uns, dass das neue Ortszentrum erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden ist. Damals wurde das neue Stahlwerk gebaut und heute leben davon ca. 3000 Menschen. Auf die Frage, warum gerade hier? Erhielten wir die Antwort, der Hafen von Oxelösund ist der nördlichste Hafen in Schweden, der im Winter eisfrei bleibt. Das ist deshalb so wichtig, weil die für die Produktion von Stahl erforderliche Kohle u.a. von Finnland per Schiff antransportiert wird. Außerdem gab es im Hinterland einige Eisengruben, die dann hier an die Küste verlegt und in dem neuen Stahlwerk zusammengefasst wurden. – Des Weiteren ist hier ein Umschlagplatz von Holzschnitzeln, die im Hafen ebenfalls auf Schiffe verladen wird. Leider haben wir nicht die Frage gestellt, wohin die Stahlrollen geschickt werden und auf welchem Transportweg.
Eine Landschaft wird durch Industrialisierung verändert. Auch zu erkennen an der modernen Kirche. Der Bau erinnerte uns eher an einen im Ruhrpott stehenden Förderturm.

Am Nachmittag fuhren wir dann noch mit den Fahrrädern zu einem außerhalb gelegenen Schloss und dem dort befindlichen Skulpturenpark. Interessant anzusehen, leider keine deutsche Beschreibung.

Heute wollen wir uns bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen an den Strand legen. Hoffentlich ist die Wassertemperatur entsprechend.

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