Mittwoch, 28. Juni 2017
Mittwoch, den 28.06.2017
Teil III:
Der Wetterbericht hatte für 08:00 Uhr Wind aus Nord, ab 11:00 Uhr aus Nord-Ost angekündigt. Da wir weiter gen Stockholm wollten und die Fahrrinne allgemeine Richtung Nordwest verläuft, haben wir uns beim Frühstück Zeit gelassen. Ein Ablegen gegen 11:00 Uhr hätte zur Folge, dass wir hoch am Wind segeln können. Leider schlief nach wenigen Metern der Wind ganz ein, sodass doch der Motor wieder weiterhelfen musste. Die Fahrt bis zum geplanten Ziel Södertalje verlief unproblematisch, wenn man die Begegnung mit einem Frachter an einer Engstelle außen vor lässt. In Södertalje wollten wir eigentlich übernachten. Da wir allerdings schon um 13:35 Uhr dort anlegten und strahlender Sonnenschein auch für die nächsten Stunden angesagt war, entschlossen wir uns, weiter zu segeln. Nach einer Schleuse (30 cm Höhenunterschied) öffnete sich der Kanal zum Mälar-See. Der Wind frischte auf mit bis zu 3 Stärken mit Richtung aus Nord. Also Segel raus und Motor aus. Nach 3 sm Windstille. Motor wieder an. Nach weiteren 3 sm plötzlich Wind aus Ost (der war aber eigentlich schon für 13:00 Uhr angesagt) – nun hatten wir inzwischen 16:00 Uhr und waren in der Fahrrinne nach Osten unterwegs. Konnten also den Wind aus dieser Richtung gar nicht gebrauchen. Weiterhin Motort. Schließlich haben wir dann um 19:00 Uhr in Slagstan Marina angelegt – direkt vor den Toren Stockholms. Morgen haben wir dann nur noch 7 sm bis zum Wasa-Hafen.

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Mittwoch, den 28.06.2017
Teil II:
Dienstag, den 27.06.2017
Die „täglichen“ Berichte schreibe ich üblicherweise in word vor, um sie dann in unseren Blog zu kopieren. Der Blog setzt allerdings eine Internet-Verbindung voraus, die wir über W-Lan oder Stick herstellen. Seit Tagen, um nicht zu sagen Wochen, haben wir in den Häfen kein W-Lan Angebot. Obwohl wiederholt darauf hingewiesen wurde. Entweder sind die Anlagen überfordert oder wir liegen zu weit weg vom jeweiligen Empfänger oder die Anlage funktioniert schlicht und einfach nicht.
Deshalb erfolgt die Einstellung unseres gestrigen Blogs auch erst heute und ich hoffe, dass es auch funktioniert!?
Wie üblich haben wir heute Morgen um 09:00 Uhr abgelegt und sind bei 5 bis 6 Windstärken nach Skansholmen gesegelt. Auf Grund der angesagten Windrichtung Nord-West waren wir davon ausgegangen, wir müssen ca. 7 sm gegen den Wind ankreuzen. Das war zum Glück nicht notwendig, weil wir hoch genug laufen konnten und der Wind eher aus West kam. Allerdings gab es auf Grund der Geologischen Verhältnisse einige heftige Böen. Teilweise erinnerte mich das an Edersee-Segeln.
Skansholmen ist ein Naturhafen und liegt geschützt neben dem Hauptfahrwasser nach Stockholm. Der Hafen ist rundum mit bewaldeten Felsen umrahmt. Am Scheitelpunkt der Bucht sind ein Restaurant und ein Minimarket. Auf der bewaldeten Felsnase zum Hauptfahrwasser befindet sich ein Campingplatz, der von Dauercampern belegt ist. Eine sehr idyllische Bucht. In Verhältnis zu den angebotenen Anlegemöglichkeiten aber nur wenig genutzt.
Wir genießen die Abendstimmung und hoffen auf ein paar schöne Sonnenuntergangsbilder.

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Mittwoch, den 28.06.2017
Die Freude über den Internetanschluss ist schon wieder vergangen, ich starte gerade den 5. Versuch, die bereits geschriebenen Beiträge in den Blog einzustellen. Also von vorn:
Sonntag, den 25.06.2017
Nachdem ich gestern Abend den Tagesbericht geschrieben hatte, kamen der „harte Kern“ der Midsommer-Feier nochmals zusammen. Wir saßen auf dem Steg bei ausgelassener Stimmung und mussten versprechen, über diese Feier zu berichten. Wir machen das gerne, denn es war ein schönes, lustiges und fröhliches Wochenende. Bei unserer heutigen Verabschiedung, morgens um ca. 09:00 Uhr haben wir uns nochmals zu gewunken – vielleicht auf ein Wiedersehen.
Das Ablegen vom Steg war für uns spannend, weil wir zwei Heckanker ausgebracht hatten, um bei dem angekündigten Wind genügend Halt zu haben. Zum Glück kam in der Nacht nicht die angekündigte Windstärke und wir konnten, trotz spät ins Bett, ausgeruht heute Morgen aufstehen und nach dem Frühstück ablegen.
Das Manöver ging gut ab und nachdem wir alles aufgeklart hatten, legten wir die geplante 20 sm- Strecke nach Trosa in 4 Stunden und 30 Minuten zurück. Eine gute Durchschnittsgeschwindigkeit für unser Boot, denn die Zeit des Ab- und Anlegens ist hier mit enthalten. Die Fahrt durch die Schären und den dort ausgelegten Tonnen war wieder spannend – aber klappt inzwischen immer besser.
Die Küstenregion zwischen Oxelösund, Nyköping und Trosa wurde als Kulisse für die Inga Lindström-Serie genutzt. Wie die Schweden sagten: aber nur bei Sonnenschein. Wir können bestätigen, es ist eine schöne Landschaft.
Trosa ist ein Urlauberzentrum. Erstmals wieder Dalben zum Festmachen. Kurz nach dem Anlegen wurden wir von einer auf dem Steg vorbeigehenden Familie auf Deutsch angesprochen. Frage: wo kommt ihr her; Antwort: Schiff aus Nordborg, Wohnort Kassel; Antwort: Oh, da habe ich meine Kindheit verbracht und war auf der Walldorfschule! Meine Lehrerin war Frau Ahlert; Erzieherin im Kindergarten Frau Kranz. Da gab es dann genug Gesprächsstoff, denn unsere Kinder waren auch bei Frau Kranz im Kindergarten und Frau Ahlert ist uns ebenfalls ein Begriff. Heute lebt diese Familie in Schweden und die Frau ist als Deutschlehrerin in einer Schule tätig. Sie konnte uns somit aus erster Hand etwas über das schwedische Schulsystem erläutern und verglich es interessanterweise mit dem System in der DDR.
Der abendliche Spaziergang durch den Ort zeigte uns kleine entzückende Holzhäuser schön zurechtgemacht und gepflegt. – s. Bilder

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Samstag, 24. Juni 2017
Samstag, den 24.06.2017
Gestern wurden die Schiffe für Midsommer geschmückt. Viele Schweden hatten über die Toppen Flaggleinen gespannt. Wir konnten da nicht ganz mithalten und haben die Flaggen gesetzt, die wir zur Verfügung hatten. Neben der 25-Jahr-Flagge der SGK kam somit auch die Nordborg-Flagge zur Geltung sowie diverse Landes- und Signalflaggen. Bevor aber dann am Abend das gesellige Beisammensein stieg, haben Conny und ich die Insel erkundet. Es ist erstaunlich, welch unterschiedliche Vegetation auf einem Felsen-Eiland zu finden ist. Obwohl kaum Humusboden vorhanden ist, halten sich die Bäume doch wacker am Felsen fest und trotzen den Stürmen, die hier sicherlich auch von Zeit zu Zeit über die Schäre blasen.

Wie viel Jahrhunderte braucht es, bis sich hier eine Humusschicht bildet, die dann nicht nur für Flechten und Mose und Gras ausreichend ist, sondern auch für Kiefern, Fichten, Birken, Rosen und andere Pflanzen. Die Frage stellt sich, wie kommen die Samen dieser Pflanzen auf die Insel? Was allerdings nicht zu finden ist, sind Hasen, Rehe u.a.. Vögel und Insekten ja, aber keine Wildtiere.

Um 18:00 Uhr versammelten sich alle angereisten Wassersportler auf einer überdachten Terrasse. Jeder hatte etwas zu essen und zu trinken mitgebracht und so wurde gemeinsam gespeist. Zwischendurch wurde gemeinsam gesungen und gelacht. Leider haben wir nicht viel verstanden, aber die Mimik verdeutlichte einiges. U.a. trat eine Zweimann-Kapelle auf, die ein Lied vortrugen, in dem die einzelnen Europäer mit Hilfe von Mimik und Gesten auf die Schippe genommen wurden. Wir haben herzhaft gelacht, nicht nur über die Darstellung der Deutschen sondern auch Franzosen, Engländer, Italiener u.a.. Erstaunlich, dass selbst heute noch die Deutschen empfunden werden mit ernster Miene, überordentlich und strammstehend.
Später wurde getanzt. Selbst der einsetzende Regen konnte an der ausgelassenen, fröhlichen Stimmung nichts ändern. Wir haben die Schweden als lustige, aufgeschlossene und herzliche Menschen kennengelernt – somit anders, als der Holländer uns seinerzeit die Schweden schilderte. Was uns dabei auffiel, war der Umstand, dass wir nicht den Eindruck einer Kommerzialisierung hatten – auch wenn der Eintritt ca. € 10,-- kostete (schließlich musste die Kapelle ja auch bezahlt werden). Es war eher ein Familienfest.

Leider waren die Toilettenhäuschen dem Ansturm nicht gewachsen. So musste man suchen, bis man ein ansprechendes Örtchen gefunden hatte.
Zum Duschen bin ich heute Morgen dann in die Saunahütte gegangen und fühlte mich anschließend wieder sauber. Diese ist für Männer und Frauen, nackig oder nicht, geöffnet. Wer wollte konnte von einer davorliegenden Badeplattform in die Ostsee springen.
Leider habe ich mir heute Mittag eine Oberschenkelzerrung zugezogen, weil ich auf einem Felsen ausgerutscht bin. Nun werde ich das auskurieren und hoffe, dass dieser Prozess nicht so lange dauert.
In der Befürchtung, der Wind könnte kommende Nacht zunehmen und noch etwas mehr nach West drehen, haben wir dann noch einen zweiten Heckanker ausgebracht. Damit sollte in der kommende Nacht ein ruhiges Liegen gewährleistet sein.

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Donnerstag, 22. Juni 2017
Donnerstag, den 22.06.2017
Nach dem langen Liegen in Oxelösund ging es heute endlich wieder weiter. Aus Oxelösund heraus, durch den Oxelösund durch, vorbei an einer mit Kormoranen besetzten Guano Insel und an dem Stahlwerk bis zur Insel/Bucht Broken. Der „Geheimtipp“ von vielen aus Oxelösund um gemütlich und stimmungsvoll Midsommer zu feiern.



Broken ist eine Schäre mit einem Anlegesteg, der sich am Felsen entlang zieht und in eine Bucht verlängert worden ist. Von allen Seiten gut geschützt. So gut, dass wir bei der Überfahrt zunächst an der Einfahrt vorbei motort sind. Im Plotter ist der „Hafen“ nicht eingezeichnet – nur in der Seekarte. Bei der Kontrolle stellten wir den Fehler fest und haben unverzüglich gewendet. Die Einfahrt ist mit „Bojen“ gekennzeichnet. Nur der Begriff Bojen ist zu hoch gegriffen: es sind grüne und rote Stangen. Bei uns lässt man an solchen Stangen die Wicken hochranken. Das Echolot zeigt am Anlegesteg eine Tiefe zwischen 1,2 m und 6,3 m – der Untergrund ist stark verkrautet. Das Schiff schwimmt, also muss die Wassertiefe groß genug sein.
Hier liegen ca. 70 Boote und von Stunde zu Stunde werden es mehr. Wenn ich das richtig sehe, sind wir derzeit die einzigen Deutschen unter den vielen Schweden. Die sitzen jetzt auf den Felsen, grillen ihr mitgebrachtes Fleisch und sind fröhlich und guter Dinge. Es ist eine ruhige Stimmung, die Schweden freuen sich, alte Bekannte hier wieder zu treffen und klönen. Leider können wir zu wenig (um nicht zu sagen kein) Schwedisch um etwas zu verstehen. Allerdings wird unser Englisch von Tag zu Tag besser. Je nördlicher man kommt, umso seltener trifft man Schweden an, die Deutsch sprechen.


Auch wenn es trocken ist und der anfängliche Regen sich verzogen hat, so sagen selbst die Schweden, es könnte etwas wärmer sein. Conny hat zumindest Pullover über Pullover, Hemd, T-Shirt u.a. an, auch die lange Unterhose kommt wieder zum Einsatz. Ganz so kalt empfinde ich es nicht aber den dicken Woll-Pullover habe auch ich an.

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