Donnerstag, 27. Juli 2017
Donnerstag, den 27.07.2017
Bereits um 05:30 Uhr war heute die Nacht zu Ende, weil wir heute nach Rödvig segeln wollten. Das Aufstehen fiel etwas schwer, weil wir gestern Abend nicht nur das Abendrot sondern auch den Hafen Gislövs Läge bei Nacht fotografiert haben.

Der Wetterbericht hatte für die Zeit bis ca. 09:00 Uhr Nordwind vorhergesagt und diesen Wind wollten wir so weit als möglich auf unserem Kurs nach West ausnutzen. Anschließend sollte der Wind auf Südost drehen, was ebenfalls gut zu unserem Kurs passen könnte.
Nach dem Ablegen fuhren wir dann allerdings doch gute zwei Stunden unter Motor und passierten das von Norden kommende und nach Südost schwenkende Verkehrstrennungsgebiet ebenfalls unter Motor. Auf diesem Stück kreuzte uns auch ein von Norden kommender Frachter, für den wir dann für wenige Minuten unseren Kurs ebenfalls nach Südost änderten um eine Kollision zu verhindern.
Nach dem Kreuzen des Verkehrstrennungsgebietes pendelte der Wind auf die angekündigte Richtung aus Südwest mit der Stärke 3 ein, sodass ein angenehmes Segeln unter Groß und Fock möglich war. Mit 270 Grad erreichten wir unser Ziel Rödvig gegen 14:30 Uhr. Zwischenzeitlich hatte uns Lyngby Radio über Funk auf Kanal 16 eine Sturmwarnung angekündigt, die wir allerdings nicht zuordnen konnten, denn die Bewölkung und das Barometer zeigten keinerlei Änderungen.
Die Küste bei Rödvig ist eine Steilküste mit Kreide, einer Lage Fischton und darüber Kalk. Die Lage Fischton hatte sich vor 65,5 Mio. Jahren abgelagert. Damals war diese Region von einem tropischen Meer überspült. Viele Fische und andere Wassertiere starben als Folge eines Meteoriteneinschlags ab. Der Kalk wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgebaut und in einem Feuersteinofen gebrannt.

Außerdem ist dieser Küstenabschnitt durch die Anlage Stevensfort bekannt. Diese militärische Anlage entstand während des Kalten Krieges. Die Nato und Dänemark bauten sie damals zur Kriegsbereitschaft. Heute kann die atombombensichere Anlage besichtigt werden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 26. Juli 2017
Mittwoch, den 26.07.2017
Nachdem schon gestern Abend sich eine Verminderung der Windstärke abzeichnete, haben wir heute Morgen die Leinen losgeschmissen und sind 25 sm weiter gen Westen gesegelt. Die anfängliche Welle aus Südost sowie der Wind aus Nordost hat uns zwar etwas durchgeschaukelt, aber bei einer Fahrt von ca. 6 kn über Grund kann man das gut verschmerzen.
So kamen wir bereits gegen 13:00 Uhr in Gislövs Läge an. Die gem. Hafenhandbuch freien 10 Gästeliegeplätze waren noch nicht belegt und wir hatten die große Auswahl. Der Hafen ist klein und die Anlage ist eigentlich eher eine Art Vereinshafen mit ein paar Gästeliegeplätzen. Entsprechend ist das Angebot: Der „Hafenmeister“ ist ein Automat, der allerdings nicht jede Kreditkarte annimmt. Die sanitären Einrichtungen sind einfach und immerhin gibt es ein Hafen-Café.

Was uns heimatliche Gefühle hat aufkommen lassen, sind die erstmals seit langem wieder vorhandenen Heckpfähle. Diese hatten wir seit Varberg nicht mehr. Entsprechend mussten die Festmacher zunächst neu geknotet werden.
Wir wollten die restlichen Pfandflaschen in dem Lebensmittelgeschäft umtauschen. Da kein Automat vorhanden war, sprach ich den Kassierer an. Nein, leere Pfandflaschen nehmen sie nicht an. Aber neue verkaufen, das wollten sie. Wir haben dann konsequent die vollen Sprudelflaschen wieder ins Regal gestellt und nur die Möhren und Zwiebeln gekauft. Ein sonderbares Geschäftsgebaren.
Um das restliche schwedische Bargeld zu verbrauchen sind wir abends zum Restaurant gelaufen. Die Rechnung war doch höher als das vorhandene Bargeld, also wurde aus einer Rechnung zwei gemacht – geht doch.
Nun werden wir voraussichtlich morgen nach Dänemark weitersegeln, wobei der Zielhafen auf Grund der Windrichtung noch festgelegt werden muss – schauen wir mal.

Nachtrag: Der schöne Sonnenuntergang täuscht über den vorhandenen Geruch. Der Wind kommt ganz leicht aus Nordwest und bringt von einer Kläranlage die Gerüche hier rüber. - Unangenehm.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 25. Juli 2017
Dienstag, den 25.07.2017
Da wir heute Sightseeing machen wollten, kam es mit dem Aufstehen und dem Frühstück nicht so drauf an. Auch der Wetterbericht sagte nur Regen voraus, was auch nicht zum frühen Aufstehen animierte.
So zog sich das Frühstück bis 11:00 Uhr hin. Anschließend mit den Fahrrädern zu den Ystad-Filmstudios gefahren. Schließlich wollten wir uns schlau machen, wie die Wallander-Filme entstehen. Der Besuch des Wallander-Film-Museums hat sich gelohnt. Es ist spannend, wie viele Personen bei der Herstellung eines Filmes beteiligt sind. Die Entstehungskosten für einen Wallander-Film liegen bei ca. 2 Mio €. Aus den 13 Wallander-Büchern sind bisher 51 Filme gedreht worden. Auch die Einrichtung der Wohnung von Kurt Wallander wurde gezeigt. Die Buchregalwand bestand nur aus einer Fotoleinwand. Dies war aber erst bei näherem Hinsehen zu erkennen. Im Rahmen einer Einführung wurde auf die unterschiedlichen Drehorte in Ystad hingewiesen. Man hätte diese anschließend im Rahmen eines Stadtrundganges sich ansehen können.
Da unterschiedliche Schauspieler die Hauptrolle des Kommissars spielten, wurde auch auf die daraus resultierenden Unterschiede der Utensilien hingewiesen; z.B. der eine fährt SAAB, der andere Volvo.
Ebenso interessant war die Entstehung eines Filmes von digital zu Celluloid und wieder zu digital. Es war eine spannende Geschichte.

Anschließend besuchten wir noch das ehemalige Kloster von Ystad. Dieses wurde bereits 1267 gegründet. Die hier wohnenden und arbeitenden Mönche lebten nach den Regeln des hl. Franziskus. Die Blütezeit war um 1523 vorüber, denn zu diesem Zeitpunkt gestattete der König Frederik I. von Dänemark dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Ystad, das Kloster zu übernehmen. So wurde aus dem Kloster ein Hospital und ab 1777 eine Schnapsbrennerei.

Ich finde es erstaunlich, wie schnell hier die Reformation einen Wandel herbeigeführt hatte.
Die Gebäude und Räume des Klosters werden heute als Museum genutzt und zeigen viele Details. Schön angelegt ist der Klostergarten und das weitere Gelände um das Kloster herum, wie z.B. auch der Klosterteich.

Den Tag hätten wir mit einer Stadtrundfahrt in einem historischen Feuerwehrauto beschließen könne, was wir aber auf Grund der regnerischen Witterung fallen gelassen haben.

... link (0 Kommentare)   ... comment