Donnerstag, 3. August 2017
Mittwoch, den 02.08.2017
Die Nacht von Montag auf Dienstag verlief ruhig. Fast Windstille, der Anker hat gehalten (bei Windstille kein Wunder). Am Morgen dann erstmals dieses Jahr von Bord aus Schwimmen gegangen. Dann in Ruhe gefrühstückt und anschließend ganz in Ruhe die wenigen Meter bis in den Hafen von Femö gefahren.
Der Plan ging auf: der am Vortag übervolle Hafen hatte sich soweit geleert, dass wir sogar einen Platz in der Box bekamen und nicht im Päckchen liegen mussten.

Das Einkaufen musste dann schnell gehen, denn der nächste Regenschauer kündigte sich bereits an. Diesen setzte zunächst als Landregen an und wir hatten Befürchtungen, dass er bis zum Abend nicht aufhören würde.
Glück gehabt: gegen 18:30 Uhr hörte der Regen auf und somit konnten wir um 20:00 Uhr zum Festzelt laufen. In diesem fand die Eröffnungsveranstaltung zu dem für die restliche Woche laufenden Jazz-Festival statt.
Die auftretende Band „Jazzkompaniet“ vergrößerte sich im Laufe des Abends immer mehr, sodass letztendlich ca. 12 Musiker aufspielten. Leider war das Zelt nicht sehr stark frequentiert, was aber der Stimmung keinen Abbruch machte.
Heute spielte diese Band ab 13 Uhr im Hafen und wir hatten Gelegenheit, mit der Saxophonistin zu sprechen. Die Rhythmusgruppe kommt aus Dänemark und die Bläser aus Deutschland: aus Pinneberg, Lübeck und Rendsburg. Die Band spielt bereits seit 30 Jahren auf dem Femö-Jazz-Festival in unterschiedlichen Besetzungen.
Bei strahlendem Sonnenschein ist das im Hafen unter freiem Himmel eine schöne Veranstaltung. Leider zogen dann im Laufe des Nachmittags wieder Regenwolken auf und es bleibt spannend, wie lange diese Witterung bleibt.

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Montag, 31. Juli 2017
Montag, den 31.07.2017
Gestern haben wir den Tag damit verbracht, mit den Fahrrädern bis zu den Kreidefels auf Mön zu fahren. Gegen 11:00 Uhr starteten wir. Nach 7 km zeichnete sich am Himmel ab, dass in wenigen Minuten ein Gewitter kommen wird. Also haben wir einen brauchbaren Unterstand gesucht und in Form eines überdachten Schulhofpausenganges gefunden. Das vor der Schule befindliche Buswartehäuschen wollten wir nicht nutzen, denn die Rückwand war durchlöchert und es war nicht absehbar, ob das Gewitter mit Sturm verbunden ist.
Wolkenbruchartig kam dann der Regen runter und die Blitze waren auch nicht ohne. Wir waren froh, nicht unterwegs auf freier Strecke von dem Gewitter überrascht worden zu sein.

Nach einer halben Stunde war der Spuk vorüber und es konnte weitergehen.
Üblicherweise stellt man sich eine Insel relativ flach mit einigen kleineren Erhebungen vor. Bei der Fahrt zum Kliff hatten wir allerdings den Eindruck, durch das Alpenvorland zu fahren: kurze, teilweise steile Hügel. Zum Fahrradfahren nicht unbedingt geeignet. Für diesen Teil der Insel gibt es lustiger weise einen Radweg-Vorschlag, der mit der „Bergtour“ überschrieben ist. Das ist nicht übertrieben. Man muss sich nur vor Augen halten, dass die höchste Kreideklippe 128 m hoch ist und das von Meeresspiegel aus. Wir waren froh, als wir endlich beim Klint-Geo-Center ankamen.
Dieses Center ist nicht nur ein Museum, sondern beinhaltet auch ein Kino, in dem z.B. in 3-D die Geschichte eines Tyrannosaurus Rex dargestellt wurde. Dieser lebte vor 65 Mio Jahren. Teile des Knochengerüstes hat man in den Kreidefelsen gefunden. Leider war der Film in Dänisch, sodass wir nur einen Teil verstanden. Ein weiterer Film stellte die Entwicklung des Nordpolareises vor – erschreckend -. So fanden Forscher z.B. im Polareis einen Schmelzwassersee mit einem Durchmesser von mehrere 100 m und mehrere m Tiefe. Dieser war plötzlich innerhalb einer Stunde verschwunden. Das Wasser war durch einen Krater im Eis mehrere hundert Meter bis auf Meeresspiegelhöhe gestürzt, von dort unter den Eismassen bis ins offene Wasser. Man hat das an Hand der unterschiedlichen Wasser-Temperaturen nachvollziehen können.
Natürlich ist auch dargestellt worden, wie die Kreidefelsen von Mön sich entwickelt haben. Ebenso eine spannende Geschichte. Um die Kreidefelsen ansehen zu können, wollten wir bis zum Strand eine Holztreppe hinuntergehen.

Nachdem wir über 500 Stufen hinabgestiegen waren, haben wir dann entschieden, dort umzukehren. Erstens hatte ich Bedenken, nachdem uns anhand von Filmen diverse Rutsche von Gesteins-/Kreide-massen dargestellt worden waren und zweitens wollten wir ja die Treppen auch wieder hochlaufen. Das Erklimmen des Herkules ist dagegen ein Kinderspiel, denn die Treppenstufenhöhen sind auf Mön wesentlich höher als in Kassel.
Wir waren am Abend so müde, dass an das Schreiben des Tagesberichtes keiner mehr denken wollte.
Heute sind wir dann in Stege aufgebrochen mit dem Ziel Femö. Diese Insel liegt im Smolandsfahrwasser. Ab morgen soll da ein Jazzfestival steigen und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Das Ziel liegt 31 sm westlich von Stege. Der Wind kam aber von West – also gegen an. Wir sind die meiste Zeit motort, zumal wir teilweise ein betonntes Fahrwasser zu benutzen hatten.
Als wir dann um 18:30 Uhr im Hafen von Femö anlegen wollten, war dieser so voll, dass wir uns entschieden haben, vor Femö zu ankern. Der Wind ist mit weniger als 1 Windstärke angesagt und auch sonst soll es klares Wetter sein. Ideal, um auf unserem Törn den Ankern auch mal zu nutzen

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Sonntag, 30. Juli 2017
Samstag, den 29.07.2017
Am Freitag sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück aufgebrochen um über die Faxe-Bucht, durch den Bögestrom, nach Stege auf der Insel Mön zu segeln. Zunächst starteten wir unter Motor, doch bald pendelte sich der Wind auf Stärke 3 ein, niedrige Welle, also Segel raus, gut einstellen, die Pinne loslassen und das Boot von alleine segeln lassen. Der Wind kam zunächst aus West, was für uns sehr angenehm war, weil zielführend. Drehte dann allerdings nach und nach auf Südwest, was das Boot immer mehr nach Süd-Ost mitdrehen ließ. Also Wende. Dabei fiel uns ein Halo-Ring am Himmel auf – eine Lichterscheinung, bei der die Sonnenstrahlen in großen Höhen durch Eiskristalle gebrochen werden. Für uns ein seltenes Ereignis.

In dem ausgetonnten Fahrwasser durch den Bögestrom plötzlich ein Gewittersturm mit bis zu 30 kn Wind, der uns auch noch direkt entgegenweht. Zum Glück hatten wir den Motor an. Aber auch der musste kräftig arbeiten, um noch Fahrt durchs Wasser zu erreichen. Schließlich noch die letzten 4 sm bis in den Hafen von Stede. Gerade diese 4 sm veranlasst viele Segler diesen Hafen links liegen zu lassen; dabei ist es ein kleiner aber sehr schön gelegener Hafen. Auch die Stadt Stege ist die Anfahrt wert.

(im Hintergrund die ehemalige Zuckerfabrik)
Diese haben wir dann heute im Rahmen eines „Stadtrundlaufs“ erkundet. Stede hat bereits seit 1268 Stadtrechte. Die wirtschaftlich erfolgreichste Periode war allerdings bereits im 15. und 16. Jahrhundert. Damals war der Heringsfang in den Gewässern um Mön so erfolgreich, dass der Fisch bis in die „dänische Südsee“ exportiert worden ist.
Es sind noch viele alte Gebäude erhalten incl. einer Wallanlage mit Stadttor.

Die touristische Aufarbeitung der Stadtgeschichte finden wir sehr gut gelungen.
Imposant auch die im Zentrum stehende Kirche, deren erste Bauabschnitte in 1200 bis 1250 entstanden sind. In der Zeit von 1460 bis 1525 erhielt die Kirche ihre heutige Größe. Das Innere der Kirche ist relativ schlicht gehalten. Die vorhandene Kalkmalerei sticht umso mehr heraus und ist teilweise bis auf das Jahr 1300 zurückzuführen. Die Fresken sind ausschließlich in rot und schwarz gehalten. Die letzte Restaurierung fand in 1988 statt.

Auch eines der bedeutendsten Handelshäuser der Stadt ist in seiner Anlage noch zu sehen. Es besteht aus dem Haupthaus, Stallungen, Scheunen, Wagenremise und Kornmagazin. In 1840 wurde es noch um ein Lagerhaus erweitert, in dem eine Branntweinbrennerei und ein Brauhaus eingerichtet waren. Im Volksmund hieß das Haus „Sorgenfrei“. Heute ist in der Anlage ein Alten- und Pflegeheim untergebracht.

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